Die Mediation kann nach ihrer Form für drei große Gruppen aufgeteilt werden: außergerichtliche, vorgerichtliche, gerichtsinterne. Die außergerichtliche Mediation findet auf Initiative der Parteien statt und kann einen absolut informellen Charakter haben, allerdings können die Parteien nach eigenem Ermessen der Mediationsvereinigung einen formalen Status verleihen. Oft wird die außergerichtliche Mediation auch private Mediation genannt, weil die Parteien den Mediator selbst auswählen. Die vorgerichtliche Mediation hat stets einen formalen Charakter und wird in zwei Arten angewendet:
— Mediation, die durch das Gesetz für bestimmte Arten von Streitigkeiten vorgeschrieben ist, wenn die Parteien verpflichtet sind, vor der Anrufung des Gerichts die Streitigkeit mittels Mediationsverfahrens beizulegen;
— Mediation als Verpflichtung der Parteien, welche sie in Form von einer Vereinbarung über Anwendung des Mediationsverfahrens (Mediationsklausel) übernommen haben. Die Aufnahme einer Mediationsklausel in die Verträge zeugt davon, dass die Parteien an friedlicher Beilegung von Streitigkeiten Interesse haben.
Das Gericht ist verpflichtet, den Parteien ihr Recht auf die Durchführung eines Mediationsverfahrens für die Beilegung der Streitigkeit zu erläutern.
Anders als bei der gerichtsnahen Mediation wird die gerichtsinterne Mediation jedoch durch einen in der Sache nicht erkenntnisbefugten Richterkollegen durchgeführt. Die gerichtsinterne Mediation ist ein Unterfall der gerichtsnahen Mediation. Die gerichtsnahe Mediation hingegen ist wie die reguläre Mediation ein selbständiges Verfahren, das jedoch auf die Initiative des in der Sache erkennenden Richters vermittelt wird.
Unabhängig davon um welche Art der Mediation es sich handelt gilt folgende Regel: Haben sich die Parteien für Mediation entschieden oder wird die Mediation angeordnet, so ist das jeweilige Verfahren solange zu unterbrechen.